Keynote: Will it explode at some point? Materialien zum Nachdenken über Radikalität in der Frauen*- und Geschlechtergeschichte

Hanna Hacker

 

Meines Erachtens ist eine radikale Keynote ein Ding der (Beinahe-)Unmöglichkeit. Ohnedies empfiehlt sich wohl Distanz zum feministischen Bejahen und Begrüßen radikalen politischen Handelns, sonst ließe sich darüber vielleicht gar nicht akademisch nachdenken und forschen.

Dies vorausgeschickt, frage ich danach, was radikale Autor*innenschaft in feministischer Perspektive und im historischen, im geschichtswissenschaftlichen Kontext bedeutet. Was macht rebellische Formen und Inhalte aus? Was an ihnen vermag zu berühren, zu bestechen, zu verführen – und Analysen voranzutreiben?

Mein Vortrag stellt einige Arbeiten zur Diskussion, die sich ausdrücklich oder implizit mit politischer Radikalität beschäftigen, darunter eine Hitliste der „radical history“, ein explosives Sprachexperiment aus dem lesbischen Feminismus der 1970er, eine mäandernde Suche nach den Archiven der Radikalität und gewaltige Bilder zu Geschlecht und Anti/Rassismus im Third Cinema.

Will it all explode? Let’s try.

 

 

Hanna Hacker ist habilitierte Soziologin und Historikerin mit Arbeitsschwerpunkten in den Postcolonial und Cultural Studies in feministischer und queerer Perspektive. Sie hat als Lektorin und Professorin an verschiedenen österreichischen Universitäten, an der CEU Budapest und an der Université Yaoundé I (Kamerun) gelehrt und zu Geschlechtertheorien, Frauenbewegungen, Sexualitäten und internationalen Ungleichheitsverhältnissen geforscht und publiziert. In feministisch-lesbisch-queeren Kontexten ist sie seit den 1970er-Jahren aktiv.